Tapezieren, Streichen, Parkett verlegen – das trauen wir uns zu. Aber eine Fußbodenheizung kann nur vom Fachmann verlegt werden, oder?
Nein, das könnt Ihr auch! Und wir zeigen Euch, wie einfach das ist!
Egal, ob es sich um Neubau oder Renovierung einer Immobilie handelt, es gibt viele Gründe, die für eine Fußbodenheizung sprechen. Allen voran: Eine Fußbodenheizung ist schön, weil man sie nicht sieht. So sind die Bewohner völlig frei in der Platzwahl ihrer Möbel. Außerdem müssen keine Heizkörper gereinigt werden. Die Staubentwicklung ist generell geringer, da weniger Luft verwirbelt wird als bei herkömmlichen Heizungssystemen, und das ist besonders für Allergiker ein großer Vorteil. Ein weiteres Argument für die Verwendung einer Fußbodenheizung – sie ist sehr umweltfreundlich. Durch das Niedertemperatursystem ist sie bestens für die Kombination mit Wärmepumpen und solarthermischen Anlagen geeignet. Das spart Energie, Kosten und schont die Umwelt, da kein klimaschädliches CO2 produziert wird.
Ist Eure Wahl auf eine Fußbodenheizung gefallen, habt Ihr zuerst die Qual der Wahl: Es gibt vier verschiedene Systeme. Wir informieren Euch über ihre Eigenschaften, sinnvolle Einsatzbereiche und Besonderheiten bei der Verlegung.
Das sind die vier verschiedenen Fußbodenheizungssysteme:
- Tackersystem
- Noppensystem
- Dünnschichtsystem
- Trockenestrichsystem
Tacker-, Noppen- und Dünnschichtsysteme sind Nasssysteme, dass heißt auf dem bauseitigen Untergrund wird zunächst die Fußbodenheizung verlegt und anschließend ein Nassestrich aufgebracht, der wiederum den abschließenden, sichtbaren Bodenbelag (Parkett, Fliesen etc.) aufnimmt.
Bei der Verwendung des Trockenestrichsystems wird auf den Untergrund zuerst die Fußbodenheizung aufgebracht und diese dann zeitsparend und unkompliziert mit Trockenestrich-Platten oder Estrich-Ziegeln ausgelegt.
Welches System für Euer Bauvorhaben in Frage kommt, hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab: Entscheidende Faktoren sind hierbei, welche Aufbauhöhe maximal möglich ist, ob die Decke überhaupt tragfähig genug ist, einen Nassestrich aufzunehmen und wie viel Zeit die Baumaßnahme in Anspruch nehmen darf.
Das Trockenestrichsystem vereint dabei folgende Vorteile:
- Eine sehr hohe Verlegegeschwindigkeit von der Dämmung bis zum fertigen Belag ohne Wartezeiten auf das Abbinden des Estrichs.
- Ein sehr geringes Gewicht pro Quadratmeter.
- Eine sehr geringe Aufbauhöhe.
- Das Trockenestrichsystem bringt keinerlei Feuchtigkeit in die Räume und ist deshalb besonders für Renovierungen, Holzdecken und Bauen unter hohem Zeitdruck geeignet.
Diese Vorteile sind allerdings gegen einen etwas höheren Preis und höheren Aufwand beim Verlegen im Vergleich zu einem Nassestrichsystem abzuwiegen, wobei der Einsatz einer Fußbodenheizung bei einigen Bauvorhaben durch das Trockenestrichverfahren überhaupt erst möglich ist.
Hier seht Ihr Schritt für Schritt, wie einfach das Verlegen eines Fußbodenheizungssystems mit Profilplatte aus EPS-Hartschaum und Wärmeleitbleche für Trocken- und Nassestrich ist:
Schritt1: Die Profilplatte in einer Raumecke beginnend | |
Schritt 2: Folgeplatten mit Stufen-Hakenpfalz anlegen und verbinden. | |
Schritt 3: Wärmeleitbleche mit 5mm Abstand anpassend | |
Schritt 4: Flexibles Kunststoff-Heizrohr einfach mit dem Fuß in | |
Schritt 5: Nach erfolgter Dichtheitskontrolle der Heizrohre |
Außerdem zeigen Euch unsere Montagevideos, wie einfach die Verlegung einer Fußbodenheizung ist. Und bei Fragen könnt Ihr Euch auch gerne jederzeit an uns wenden.
In diesem Sinne: Do it yourself - aber do it richtig!
Euer Jörg Elmer
Bildquelle: ©Selfio