Mit den warmen Temperaturen steigt die Lust auf Grillen. Und in der Familie, unter Freunden und Kollegen entfachen wie jedes Jahr hitzige Diskussionen darum, ob nun der traditionelle Holzkohlegrill oder der immer beliebter werdende Gasgrill der bessere sei. Dabei findet der Gasgrill unter Grillfreunden immer mehr Anhänger.
Natürlich gibt es immer noch viele, die auf den Holzkohlegrill schwören, da sie der Meinung sind, dass nur dieser den typischen Grillgeschmack hervorbringen kann, wobei diverse Blindverkostungen bewiesen haben, dass die wenigsten Menschen hier einen Unterschied feststellen. Auch der Faktor Gemütlichkeit beim Grillen spielt hierbei eine große Rolle, denn viele Grillfans schätzen das Glühen der Kohle sehr.
Sicherlich ist es Geschmackssache, welchen Grill man lieber mag. Dennoch zeigen sich in der Praxis Unterschiede. Werfen wir also mal einen genaueren Blick auf den Gasgrill und schauen uns die Vor- und Nachteile gegenüber einem Holzkohlegrill an.
Kurze Startzeit – Wenn der Magen schon knurrt.
Ein großer Vorteil eines Gasgrills gegenüber einem Holzkohlegrill ist die enorm kurze Startzeit: Der Gasgrill ist nämlich sofort einsetzbar, denn das Anzünden und Durchglühen der Kohle entfallen. Zudem ist die Qualität der Kohle manchmal nicht optimal oder die Anzündmethode funktioniert nicht wie gewünscht. Ein Gasgrill hingegen wird mit einer automatischen Zündung schnell und bequem in Gang gebracht. Somit ist der Gasgrill bestens für spontanes Grillen geeignet. Das gilt ebenso für das Ausschalten: Da ein Holzkohlegrill nur sehr langsam ausglüht, kann der Gasgrill mit dem Ausschalten per Knopfdruck punkten.
Präzises Grillen – Die Temperatur macht’s.
Ein Kohlegrill kann sehr hohe Temperaturen erreichen. Eine Regelung ist jedoch nur bedingt möglich, indem man den Abstand des Grillrosts zur Kohle erweitert. Doch je nach Kohlegrill stößt man hier schnell an seine Grenzen. Auch für ausgedehnte Grillabende und größere Grillfeste eignet sich der Holzkohlegrill nur bedingt, da ständig Kohle nachgelegt und die Temperatur kontrolliert werden muss. Bei einem Gasgrill hingegen bleibt die Temperatur konstant und man kann die gewünschte Hitze einstellen. Ein weiteres Plus: Ein Gasgrill bietet viele Möglichkeiten, auf verschiedene Arten und mit verschiedenen Temperaturen zu grillen. Echte Grillprofis zaubern so die ungewöhnlichsten Speisen auf dem Grill – egal ob kochen, backen, grillen. Man muss jedoch dafür sorgen, immer genügend Gas vorrätig zu haben.
Gasgrillwagen – Eine fahrbare Küchenzeile für den Garten.
Größere Gasgrill-Modelle bestehen häufig aus einem kompletten Grillwagen, der je nach Ausführung jede Menge Extras hat: Zusätzliche Ablageflächen, die viel Platz zum Abstellen von Grillutensilien und Beilagen bieten, ein Warmhalterost, der für schon fertige Speisen genutzt werden kann, Besteckhaken sowie Fettauffangschalen für eine leichtere Reinigung. Manche Grillwagen sind mit einem Wok ausgestattet, in dem zusätzlich Gemüse & Co. angerichtet werden können. Oft haben Grillwagen einen Unterschrank, in dem die Gasflasche abgestellt werden kann und bei Lagerung alle Utensilien ihren Platz finden. Da kann ein Holzkohlegrill leider nicht mithalten.
Geschmack – Räuchern und Aromatisieren erlaubt.
Ohne Kohle fehlt dem Grillgut der typische Holzkohlegeschmack. Ein Vorurteil, das sich hartnäckig hält. Nicht allen ist jedoch bekannt, dass man auf dem Gasgrill das Grillgut auch mithilfe von Holzchips oder speziellen Pellets aromatisieren und räuchern kann. Dazu werden die Holzchips in gelöcherte Alufolie eingewickelt und bei geschlossenem Deckel der Grillhitze ausgesetzt, damit die Aromastoffe abgegeben werden können, welche dann am Grillgut haften bleiben. Höherwertige Gasgrills verfügen sogar über sogenannte Aromaschienen, die mit einer bevorzugten Flüssigkeit wie Bier oder Wasser mit Kräutern gefüllt werden können. Durch das Verdampfen bleibt auch hier das Aroma am Grillgut haften.
Gesundheitliche Risiken – Du bist, was du isst.
Immer wieder liest man in der Sommerzeit von Grillunfällen. Diese sind in erster Linie auf falsch eingesetzte Anzündhilfen wie z.B. Spiritus und Übermut beim Umgang mit dem Feuer zurückzuführen. Zudem sind die meisten Brandbeschleuniger nicht nur gefährlich, sondern die bei der Verbrennung entstehenden Stoffe oft auch gesundheitsschädlich. Aber nicht nur im Umgang mit dem Grill, sondern auch bei der Zubereitung erweist sich der Gasgrill als gesundheitsfreundlicher. Bei allen Arten von Gasgrills entsteht kaum bis gar kein Rauch und ebenso wenig krebserregende Stoffe, da das triefende Fett nicht in die Glut tropfen und sich entzünden kann. Außerdem landen keine Rußpartikel auf dem Grillgut. Für gesundheitsbewusste Grillfans ist ein Gasgrill sicher die bessere Wahl.
Geringere laufende Kosten – Denn Geld allein macht nicht glücklich.
Viele potentielle Käufer schreckt zunächst der relativ hohe Anschaffungswert eines Gasgrills im Vergleich zum Kohlegrill ab. Dank sehr geringer laufender Kosten hat man das Geld jedoch schnell wieder ausgeglichen. Gas ist im Vergleich zu Holzkohle sehr günstig. Je nach Größe der Gasflasche und den Grillgewohnheiten muss man diese für sehr lange Zeit nicht wechseln. Man sollte jedoch darauf achten, immer genüg Gas in der Flasche zu haben, wenn man zur Gattung der Spontan-und-häufig-Griller zählt.
Nachteile eines Gasgrills – Alles hat ein Ende nur die (Grill-)Wurst hat zwei.
Auch bei einem Gasgrill ist nicht alles Gold, was glänzt. Gasgrills brauchen natürlich Gas. Ohne geht es nicht und daher ist es sinnvoll, immer eine gefüllte Ersatzflasche bereit zuhalten. Auch die Anschaffung der Gasflaschen gestaltet sich schwieriger als der Einkauf von Holzkohle. Während man Holzkohle in nahezu jedem Supermarkt, Baumarkt oder sogar an der Tankstelle auch einmal spontan besorgen kann, kann man die Gasflaschen nur in ausgewählten Geschäften erwerben.
Gasgrills, insbesondere die größeren Wagen sind nicht gut zu transportieren und eignen sich daher nicht zum Campen. Hier hat ein kleiner Holzkohlegrill definitiv die Nase vorn. Dennoch gibt es auch kleine und handliche Modelle, die mit Gas arbeiten und in jedes Auto passen.
Jetzt geht’s um die Wurst – Ein Fazit.
Ein näherer Blick zeigt, dass ein Gasgrill in vielerlei Hinsicht eine super Anschaffung für jeden ambitionierten Grillfan ist. Dank leichterer Reinigung, einfacherer Handhabung, geringerer laufender Kosten bis hin zu gesundheitlichen Aspekten, da das Grillen mit Gas wesentlich gesünder ist als mit Kohle, überzeugt der Gasgrill immer mehr Grillfans. Und dank schneller Startzeit ist er ideal für spontane Grillsessions geeignet. Kein Wunder also, dass der Gasgrill selbst eingefleischte Holzkohlegriller und Sterneköche schon in seinen Bann ziehen konnte. Es lohnt sich also allemal über einen Erwerb nachzudenken.
Wir wünschen Euch eine tolle Grillsaison.
Grill it yourself. Aber grill it richtig.
Eure Mandy Ebisch
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