Du willst Heizkosten sparen, ohne direkt die komplette Heizung tauschen zu müssen? Manchmal helfen auch schon kleine Stellschrauben, um etwas zu bewirken – und das mit wenig Aufwand und geringen Investitionen. Denn auch kleine Maßnahmen verringern den Verbrauch und sind sogar in Eigenleistung umzusetzen. Dabei ist es egal, ob zur Miete oder im Eigenheim: Mit unseren 8 Tipps kannst du den Energieverbrauch senken und den Geldbeutel schonen. Immerhin machen die Heizkosten ca. 75 Prozent des gesamten Energieverbrauchs bei einem durchschnittlichen Haushalt in Deutschland aus. Also ordentlich Potenzial, um effektiv den Verbrauch zu senken.
Also: Ärmel hochgekrempelt und los geht’s.
Tipp 1: Smarte Thermostate – Optimiere dein Heizverhalten
Heizenergie sparen, ohne zu frieren – das gelingt durch die gezielte und geplante Steuerung der Raumtemperatur. Denn mithilfe von smarten Thermostaten läuft die Heizung nur dann, wenn man sie wirklich braucht – bei Abwesenheit kann die Temperatur gesenkt werden. Nicht genutzte Räume sollten jedoch nicht ganz auskühlen, da dadurch die Gefahr von Schimmelbildung steigt.
Jedes Grad Raumtemperatur weniger spart 6 % Heizenergie. Smarte Heizungsthermostate optimieren dein Heizverhalten. Über sie lassen sich Tagesprofile anlegen, die die Temperatursteuerung automatisiert für dich managen und dadurch ganz ohne Stress helfen, unnötige Heizkosten zu vermeiden.
Tipp 2: Tür- und Fensterkontakte - Nie mehr zum Fenster hinausheizen
Smarte Tür- und Fensterkontakte helfen in Kombination mit smarten Heizkörperthermostaten Heizkosten einzusparen. Sie werden in die Tür- oder Fensterlaibung geklebt und erkennen zuverlässig eine Öffnung und geben die Information an die Smart-Home-Zentrale weiter. Diese sorgt dann dafür, dass die entsprechenden Heizkörperthermostate die Wärmezufuhr unterbrechen, so dass nicht zum Fenster hinaus geheizt wird.
Besonders praktisch: Die Tür- und Fensterkontakte können nicht nur zur Heizungssteuerung, sondern auch für den Einbruchsschutz eingesetzt werden. Dann erhalten die Haus- oder Wohnungsbesitzer direkt eine Warnmeldung auf das Handy.
➥ Zu den Tür- und Fensterkontakten
Tipp 3: Heizungspumpentausch - Alte Heizungspumpen sind Stromfresser
Kleines Teil, aber große Wirkung. Die Heizungspumpe ist das Herzstück einer Heizungsanlage und insbesondere in der kalten Jahreszeit unermüdlich im Einsatz. Umso wichtiger, dass sie effizient arbeitet. Moderne Hocheffizienzpumpen verbrauchen im Vergleich zu alten, ungeregelten Heizungspumpen weniger Strom, weil sie nicht gleichbleibend im Dauerbetrieb, sondern bedarfsorientiert arbeiten. So lassen sich bis zu 75 % Strom im Vergleich zu einer ungeregelten Pumpe einsparen.
Tipp: In unserem Ratgeber findest du alle Informationen, um ein passendes Austauschmodell zu finden. Besonders einfach gelingt dies mit unserem Pumpentausch-Tool, welches dir das passende Nachfolgemodell deiner alten Pumpe liefert.
Tipp 4: Hydraulischer Abgleich - Heizwasser optimal verteilen
An ihm kommt man bei Änderungen im Heizungssystem nicht vorbei: Der hydraulische Abgleich. Er wird durchgeführt, damit die Wärme an allen Heizkörpern bzw. Heizkreisen der Fußbodenheizung gleichermaßen ankommt. Dadurch kann die Heizungsanlage effizient arbeiten. Ob neue Heizung, Pumpentausch oder neuer Heizkörper: Beim hydraulischen Abgleich handelt es sich nicht um unnötigen Schnick Schnack – eine Optimierung spart bis zu 15 %!
Tipp: Auch wenn du keine Änderungen am Heizungssystem vorgenommen hast, kann ein hydraulischer Abgleich nötig sein. Eindeutige Hinweise, dass Handlungsbedarf besteht, sind eine ungleichmäßige Erwärmung der Heizkörper sowie Gluckergeräusche.
➥ Mehr zum hydraulischen Abgleich
Tipp 5: Lüftung - Kosten sparen und immer frische Luft
Einerseits sollen Gebäude gedämmt werden, um die Wärme innen zu halten – andererseits muss die verbrauchte Luft regelmäßig abgeführt werden. Und das umso regelmäßiger, je dichter die Gebäudehülle ist. Denn wird kein ausreichender Luftaustausch erreicht, droht Schimmelbildung. Stoßlüften ist dem gekippten Fenster vorzuziehen – jedoch geht dabei kontinuierlich jede Menge Wärme durch das geöffnete Fenster verloren. Und auch im Alltag ist ein regelmäßiger Luftaustausch – in Wohnräumen alle 2 Stunden – zeitlich schwer zu bewältigen.
Optimale Luftqualität ohne den Verlust von Heizungsenergie erreicht man über eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Dabei übernehmen die Lüftungsgeräte das Lüften – entweder zentral oder dezentral umgesetzt – und verwenden die in der Raumluft gespeicherte Energie zur Erwärmung der frischen Zuluft.
Tipp 6: Rohrdämmung - Energieverluste beim Heizen eindämmen
Den Wärmeverlust nicht gedämmter Heizungs- und Warmwasserrohre solltest du nicht unterschätzen: Pro ungedämmten Meter Heizungsrohr kann man von ca. 18 Euro Heizkosten im Jahr (bei 6,7 Cent Kilowattstunde) ausgehen. Werden die Rohre gedämmt, minimiert sich der Wärmeverlust auf 6 Euro pro Meter. Insbesondere im ungeheizten Keller ist der Wärmeverlust am größten.
Wirf einen Blick in den Keller und prüfe, ob deine Heizungs- und Warmwasserrohre gedämmt sind. Wenn nicht, kann das schnell und einfach selbst erledigt werden. Und das bei überschaubaren Kosten, denn für das Dämmmaterial fallen pro laufendem Meter zwischen 2 und 4 € an. Eine Investition, die sich durch sinkenden Verbrauch lohnt!
Tipp 7: Heizungstausch - Wärmepumpen heizen mit regenerativer Umweltenergie
Sie ist in aller Munde, wenn es um die Energiewende und die Abkehr von fossilen Brennstoffen geht: Die Wärmepumpe. Sie wandelt in Luft, Erde oder Wasser gespeicherte Wärmeenergie in Heizenergie um. Sie eignet sich für die Ausstattung von Neubauten und bietet auch in vielen Bestandsgebäuden eine energetisch sinnvolle Heizungslösung. Die Effizienz der Wärmepumpe steigt, je geringer der Energiebedarf eines Gebäudes ist. Altbauten profitieren von einer guten Dämmung und Ausstattung mit einer Fußbodenheizung.
Wärmepumpen sind heiß begehrt, so dass man nicht nur rechtzeitig planen, sondern auch bestellen sollte, damit der Austausch der alten Heizung im Zeitplan klappt. Achte auf die Verfügbarkeiten und plane genug Zeit ein!
Tipp 8: Brauchwasserwärmepumpen - Die „kleine“ Wärmepumpe zur Warmwassererwärmung
Nicht in jeder Immobilie ist der Heizungstausch so einfach möglich. Und manchmal auch nicht nötig, wenn eine noch recht neue Gas- oder Öl-Brennwertheizung angeschafft wurde und effizient läuft. Möchte man dennoch Entlastung schaffen und den Verbrauch von Gas und Öl angesichts der aktuellen Preise und Versorgungslage drosseln, so bietet die Warmwassererzeugung per Brauchwasserwärmepumpe eine gute Lösung. Sie nutzt die Abwärme im Heizungskeller, der Lüftungsanlage oder aber auch der Außenluft und erwärmt das Trinkwasser.
Die Brauchwasserwärmepumpe kann sowohl mit Solarthermie als auch Photovoltaik sinnvoll kombiniert werden und ist in der Anschaffung weitaus günstiger als eine Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser.
➥ Zu den Brauchwasserwärmepumpen
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