Verbrauchswerte vergangener Jahre überprüfen
Ein zentrales Kriterium für die Dimensionierung der heimischen Photovoltaikanlage ist die Ermittlung des Eigenbedarfs. Überblicken Sie am besten in Ihren Stromabrechnungen der vergangenen Jahre, wie sich ihr Verbrauch entwickelt hat und welche Faktoren in naher Zukunft eintreten könnten, die den Gesamtbedarf einschlägig steigern oder herabmindern können (beispielsweise, wenn sich durch eine Geburt oder ein Auszug die Personenanzahl im Haus ändert oder Sie sich zeitnah sehr bedarfsintensive Haushaltsgeräte oder Gartentechnik anschaffen wollen).
Kennzahlen helfen bei der Ermittlung
Möchten Sie sich ein konkreteres Bild zu Ihren Verbrauchskonventionen machen, das auf mathematisch genauen Rechnungen beruht, so können Sie die Eigenverbrauchsquote und den Autarkiegrad Ihrer schon errichteten oder noch in Planung befindlichen PV-Anlage errechnen.
Der Autarkiegrad gibt an, in welchem Grad die Gesamterzeugungsleistung Ihrer PV-Anlage dazu im Stande ist, Ihren Gesamtstromverbrauch zu decken. Interpretatorisch heißt dass, das x % des Gesamtstromverbrauchs durch Ihre PV-Anlage abgedeckt wird. Damit ist der Autarkiegrad eine Maßzahl, die Ihnen illustriert, wie stark Sie noch vom Strom des Netzbetreibers abhängig sind. Je höher der Wert, desto geringer die Abhängigkeit.
Mit der Eigenverbrauchsquote ermitteln Sie derweil, wie viel % der Gesamtstromerzeugung Ihrer Anlage Sie genutzt haben und im Umkehrschluss, wie viel verschenkt oder eingespeist worden ist. Je höher der errechnete Prozentwert ist, desto effizienter und verlustärmer haben Sie Ihren erzeugten PV-Strom genutzt.
Aussagekräftige Berechungsbeispiele und Infos, die die hier dargelegten Informationen erweitern, haben wir an dieser Stelle für Sie platziert.
Wichtiger Tipp: Nutzen Sie Ihren PV-Strom selbst, statt ihn zu verkaufen!
Ihre Photovoltaik-Anlage arbeitet dann am effizientesten und am rentabelsten, wenn Sie möglichst viel des erzeugten PV-Stroms selbst nutzen! Angesichts weiter sinkender Einspeisevergütungen und steigender Strombezugspreise sind nämlich die durch den Eigenverbrauch realisierbaren finanziellen Einsparungen größer als die Einspeisegewinne, zumindest bei neuen Anlagen. Ältere, bis 20 Jahre alte Anlagen, erhalten noch die jeweils zur ersten Inbetriebnahme gültige Einspeisevergütung.
Aktuell zahlen Sie in etwa 40 ct je kWh für Strom aus Fremdbezugsquellen. So hoch und noch höher lag die Einspeisevergütung zuletzt noch vor 2010, sodass nur bei PV-Anlagen, die mindestens so alt sind bzw. die zu diesem Zeitpunkt oder früher erstmals in Betrieb genommen worden sind, höhere Gewinne mit Einspeisungen, als mit Eigenverbrauchen realisiert werden können. Eine genaue Entwicklung der Einspeisevergütung können Sie hier einsehen.
Je höher der Bedarf ist, desto höher sollte die Dimensionierung Ihrer Anlage erfolgen. Die zusätzliche Installation eines Stromspeichers wird vor dem genannten Hintergrund auch sinnstiftender, um erzeugte Leistungen nicht zu verschenken, sondern diese später noch nutzen zu können.
Allgemein ist für Hausbesitzer mit PV-Neuinstallationen zu empfehlen, den generierten PV-Strom so hochgradig wie möglich selbst zu nutzen, anstatt diesen einzuspeisen.
Eine genaue Auflistung von kWp-basierten Anlagendimensionierungswerten gemessen am jeweiligen Eigenbedarf erhalten Sie am Ende des Kapitels „Dimensionierung„.
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Zunächst müssen Sie überprüfen, ob Ihr Dach überhaupt für die Montage von PV-Modulen geeignet ist. Das geht mit den Kriterien der Standortanalyse.
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Ist die Standortanalyse erfolgt und konnte der Energiebedarf konkret ermittelt werden, können Sie Ihre PV-Anlage korrekt und individuell planen.