Keine leichtfertige Sache: Bereiten Sie Ihre Installation gut vor!
Wir gratulieren Ihnen zu Ihrem ersten Etappenerfolg bei der Umsetzung Ihres Photovoltaikprojekts! Wenn Sie diese Seite aufgerufen haben, sind Sie wahrscheinlich schon mit Ihrer Planung fertig geworden. Sie haben verschiedene Standortfaktoren gegeneinander abgewogen. Auf den identifizierten Chancen konnten Sie aufbauen und im Hinblick auf die analysierten Risiken konnten Sie bestenfalls nachsteuern oder anderweitig Ausgleiche schaffen. Sie wissen bereits, welchen Energiebedarf Sie mit der Photovoltaikanlage abdecken wollen und darauf aufbauend, wie groß Sie Ihre Anlage dimensionieren müssen. Eventuell haben Sie alle wichtigen PV-Komponenten schon gekauft und diese sind auch schon bei Ihnen angeliefert worden.
Jetzt gilt es, alle wichtigen Vorbereitungen zu treffen, damit die Installation ein voller Erfolg wird. Auch bei dieser Thematik unterstützen wir Sie mit praktischen Tipps!
Wie finde ich einen guten Installateur bzw. Solarteur für meine Photovoltaik-Installation?
Um alle erworbenen PV-Komponenten fachgemäß am und im Haus zu installieren, benötigen Sie einen Photovoltaik-Installateur bzw. einen Solarteur, der genau auf diese Arbeiten spezialisiert ist. Allgemein müssen Sie damit rechnen, dass die Installationsarbeiten circa 10 bis 20% der Gesamtkosten beanspruchen. Bei einer Anlage, die insgesamt 15.000 € kostet, sind das zwischen 1.500 € und 3.000 €, die auf die Installation entfallen. Somit ist die Installation ein bedeutender Kostenfaktor, der sich hinterher potenzieren kann, wenn die Wahl vorher auf das falsche Installationsunternehmen gefallen ist.
Daher sollten Sie sich auf jeden Fall vorher mehrere Angebote von verschiedenen Dienstleistern einholen und auf bestimmte Merkmale achten, die die Qualität und den Grad der Fachexpertise des Unternehmens anzeigen.
Solarteur darf sich in Deutschland nur jemand nennen, der sein Handwerk im Rahmen einer anerkannten Ausbildung bzw. zusatzqualifikatorischer Maßnahmen erlernt hat. Bindend sind in jedem Fall entweder eine erfolgreiche Meisterausbildung, ein abgeschlossenes Studium mit ingenieurswissenschaftlichem Schwerpunkt oder eine mindestens zweijährige Berufserfahrung als Geselle in der Solar- und Photovoltaiktechnik. Jeder Solarteur muss in seiner praktischen Abschlussprüfung seine verschiedenen, später typischen Alltagsdienstleistungen unter Beweis stellen: Dazu zählen Dimensionierungsberechnungen, Kundenberatungstätigkeiten sowie die Vermittlung und Anwendung von Arbeitsschutzwissen. Recherchieren Sie, ob der in die engere Auswahl geratene Solarteur, irgendwelche Nachweise dazu erbringen kann, z.B. in Form von Zertifikaten auf der Homepage oder in seinen Geschäftsgebäuden.
Überblicken Sie auch unbedingt Reputationen vom betreffenden Installationsunternehmen im Internet. Erfahrungsberichte anderer PV-Besitzer zeichnen in Ihrer Summe meist die Leistung vor, die der Installateur bzw. Solarteur auch bei Ihnen erbringen würde. Wie in vielen anderen Handwerksbranchen gilt: Je länger sich das Unternehmen bereits (kontinuierlich) am Markt hält, desto gesicherter ist seine Expertise. Wenn Sie einige Personen in Ihrer Nachbarschaft haben, die schon Photovoltaik-Technologie installiert haben, dann fragen Sie auch diese Personen gern nach ihren Erfahrungsberichten mit installationsbeauftragten Dienstleistern.
Wer einen Solarteur mit der Installation beauftragt, der in seiner Wohnortnähe ansässig ist, profitiert von kurzen Wegen. Bei Problemen kann der Dienstleister kurzfristig eingreifen und damit Fehler ermitteln und beheben. Bei Anbietern, die überregional agieren, könnten lange Kommunikationswege mit dem Kundendienst die Lösungsfindung verzögern. Manchmal arbeiten diese auch mit Subunternehmern zusammen, sodass Sie im Fall eines Defekts eventuell etwas länger auf Ersatzteile warten müssen. Bestenfalls nehmen Sie auch vor Ort beim Installationsunternehmen einen Beratungstermin wahr, damit sich ihr Eindruck von ihm verfestigen kann. Fokussieren Sie im Gespräch Ihre Aufmerksamkeit darauf, wie routiniert der Dienstleister seinen Beratungstätigkeiten nachgeht:
Ergeben diese für Sie auch als Laien Sinn? Decken sich seine Ausführungen mit Erfahrungsberichten anderer PV-Besitzer und Ihren Internetrecherchen?
Decken sich seine Berechnungen mit Ihren Berechnungen und wenn nicht, kann er Ihnen dann zweifelsfrei erläutern, wie es zu den Berechnungsunterschieden kommt?
Setzt er sich mit Ihren Vorschlägen oder Grundgedanken auseinander? Weißt er Sie eigenständig auf Kompatibilitätsprobleme hin und erklärt er Ihnen, wie Sie sich dazu Abhilfe schaffen können? Oder empfehlt er Ihnen dabei gar immens teurere Produkte, die auch noch einen höheren Installationsbedarf mit sich ziehen?
Haben Sie im Gespräch erfahren, welche Garantieansprüche Sie geltend machen können, wenn bei der Installation Dinge nicht richtig gelaufen sind? Welche Aspekte des Arbeitsschutzes müssen während der Installation vom Dienstleister und von Ihnen sichergestellt und eingehalten werden?
Wird Ihnen ein direkter Ansprechpartner gestellt? Haben Sie zumindest eine Telefonnummer und/oder eine E-Mail-Adresse erhalten, um sich im Ernstfall mit dem Unternehmen in Verbindung setzen zu können?
Wenn der Installateur bzw. Solarteur zu Ihnen nach Hause kommt, sollten Sie darauf achten, dass der Installateur bzw. Solarteur grundlegende Dinge erkennt, zum Beispiel die Ausrichtung Ihres Dachs, ob die natürliche Neigung des Daches in Frage für PV-Technik kommt und ob ihm potenzielle Verschattungsbereiche auffallen.
Überprüfen Sie Ihre PV-Installationsverträge genau
Wie bei allen Vertagsarten sollten auch die Installationsverträge und die vorausgehenden Kostenvoranschläge von Ihnen gründlich unter die Lupe genommen werden. Sind wirklich alle Kostenpunkte aufgeführt oder hat der Installateur zum Beispiel vergessen, Sicherheitstechnik/-materialien, wie Gerüste mit einzukalkulieren? Sind alle PV-Komponenten in den richtigen Stückzahlen aufgeführt? Sind bei PV-Paketen die Kompatibilitäten zweifelsfrei geklärt? Zudem sollten Sie hellhörig werden, wenn der Solarteuer versucht, Leistungen abzurechnen bzw. Ihnen als Vorkasse in Rechnung zu stellen, die erst später erbracht werden sollen.
Photovoltaik-Installationen: ein DIY-Projekt oder Arbeit für den Profi?
Kurz gesagt, beim Allem, was mit Elektrizität und komplizierten Anschlüssen zu tun hat, sollten Sie einem engagierten Solarteuer bzw. einer beauftragten Fachfirma den Vortritt lassen. Sicherheitslücken, die Sie als Laie übersehen, können sonst fatale Folgen hervorrufen.
Wer handwerklich geschickt ist, kann sich noch um die Installationsvorgänge, die sich auf dem Dach abspielen (Unterkonstruktionen, Halterungsschienen und PV-Module montieren) selbst kümmern und auch um die Installation des Wechselrichters. Geht es dann an die Verschaltungen am Wechselrichter und am Stromspeicher, sollte der Installateur die Federführung übernehmen und Sie können eventuell mithelfen, um praktische Erfahrungen zu sammeln, die Ihnen helfen können, wenn an den betreffenden Bauteilen Defekte auftreten.
Für manche Vorgänge, wie den Netzanschluss und die Inbetriebnahme existieren sogar gesetzliche Regelungen, die eine Durchführung durch einen Solarteur bindend vorschreiben, damit die Ausbildung von Gefahrenherden unterbunden wird.
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PV-Anlagen müssen gegen Schäden abgesichert sein – schon vor, während und nach der Installation.
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Nach 3 bis 5 Installationsschritten können Sie Ihre PV-Anlage in Betrieb nehmen. Mit unserem Leitfaden meistern Sie alle Hürden.