Lüftungsanlage planen und verlegen - so geht's
Lüftungskonzept: Planung einer Lüftungsanlage
Brauche ich eine Lüftungsanlage in meinem Haus? Mit dieser Frage sollten sich Bauherren frühzeitig bei der Planung des Neubaus auseinandersetzen. Denn gut geplant, ist halb gewonnen.
Da moderne Gebäudehüllen von Neubauten so dicht sind, dass man viel öfter lüften muss als in den meisten Altbauten, muss ein Lüftungskonzept erstellt werden. Es enthält Vorschläge, mit welcher Lüftungstechnik die Bewohner be- und entlüften sollten, um die vorgeschriebenen Grenzwerte einzuhalten.
Verlegung der Lüftungsrohre in die Decke für die zentrale Lüftungsanlage
Für ein gesundes Raumklima haben wir uns für die Installation einer zentralen Lüftungsanlage entschieden. Diese ist perfekt geeignet für Neubau und Renovierung.
Noch während der Rohbauphase geht es also für uns los. Im Video zeigen wir Euch, wie wir die Lüftungsrohre verlegen und worauf dabei zu achten ist. Am Schluss werden die Lüftungsrohre noch in die Betondecke gegossen. Dank der Betonverlegung ist nach der Baufertigstellung von den verlegten Lüftungsrohren nichts mehr zu sehen ist.
Einbringen der Lüftungsrohre in die Erdgeschossdecke
Der Hersteller der Filigrandecke hat bereits die Öffnungen für die Luftdurchlässe in der Teilfertigdecke vorgesehen. Dafür hat der Deckenhersteller an den Stellen, wo später die Luftdurchlässe sitzen werden, Styroporklötze mit in die Fertigdecke eingegossen. Diese wurden vor der Verlegung entfernt.
Die Größe der Durchbrüche zur Aufnahme der Flexrohre ist dabei vorher zu berechnen.
Dann kann mit der Leitungsverlegung begonnen werden. Dabei sollte man sich nun vor Ort die Leitungsführung sinnvoll nach den Vorgaben des Statikers nochmal überlegen. Denn ein Plan ist immer ideal und enthält keine Fallstricke. Das sieht auf der Baustelle manchmal anders aus.
Nun geht’s ans Verlegen.
Zieh dazu die Rohrleitungen unter den Auflageeisen für die obere Bewehrung durch. Dabei kann es notwendig sein, die Eisen etwas nach oben zu biegen, um das Durchziehen zu erleichtern. Wenn die Rohre parallel zu den Auflageeisen verlaufen, müssen die Rohre auf jeden Fall fixiert werden, um ein Aufschwimmen beim Gießen der Decke zu vermeiden. Dazu kann man zum Beispiel Kabelbinder oder Lochband verwenden.
Bei der Verlegung in Beton ist weiterhin darauf zu achten, dass zwischen den Rohren wenigstens eine Rohrstärke Platz gelassen wird, damit der Beton sich ohne Mühe auch zwischen den Rohren verteilen kann. So beugt man ungewollten Hohlräumen und daraus resultierenden Schwächungen der Decke vor.
Zudem ist bei der Rohrführung darauf zu achten, dass sich keine Kreuzungen ergeben. Die Reihenfolge, in welcher die Rohre demnach verlegt werden müssen, will also wohl überlegt sein, wenn man vermeiden möchte, dass Rohre wieder demontiert werden müssen.
Am Ventil angekommen, wird das Rohr passend abgelängt.
Dann wird in das letzte oder vorletzte Wellental der Dichtring eingelegt...
... und das Rohr samt Dichtring in den Anschlussstutzen des Ventilanschlusses eingeführt.
Nachdem das Rohr fest im Anschluss sitzt, raten wir dazu, die Verbindung noch einmal mit Kaltschrumpfband zu umwickeln, um das Rohr nochmal gegen Rausrutschen zu sichern.
Nachdem die Rohrleitungen befestigt wurden, wird der Ventilstutzen durch das vorbereitete Loch in die untere Etage durchgeführt.
Da das Loch üblicherweise größer ausfällt als der Stutzendurchmesser, empfiehlt es sich die Stutzen mit Keilen im Loch auszurichten und zu fixieren. Danach wird der Spalt zwischen Betonplatte und Stutzen mit einem geeigneten Bauschaum abgedichtet. Beachte dabei die Verarbeitungshinweise des Herstellers.
Auf der anderen Rohrseite wird nun dafür gesorgt, dass die Rohrenden betonsicher werden. Dafür werden die Rohre entweder durch einen Schacht nach unten geführt, wenn die Luftverteiler sich in einem unteren Stockwerk befinden oder die Rohre werden nach oben rausstehend gelassen.
Bitte achte bei der Führung in einen Durchbruch nach unten, dass die Zwischenräume auch hier ausreichend und dicht ausgeschäumt werden, damit kein Beton in das untere Stockwerk laufen kann.
Soll die Biegung enger werden, empfiehlt es sich, einen Bogen einzusetzen. Aber auch hier gilt: Alle Verbindungen sind sicher mit Dichtring und Kaltschrumpfband abzudichten und gegen Rausrutschen zu sichern.
Es ist vollbracht, die Rohre liegen. Die Rohre verlaufen in der Decke und werden dann nach unten geführt. Die anderen Rohre fürs Dachgeschoss stehen oben heraus. Diese werden, wenn die Decke fertig ist, eingekürzt, mit einem 90°-Bogen in den Boden geführt und dort im Fußboden verlegt.
Zum Schluss werden die Rohre in die Decke gegossen.
Lüftungsrohre: Unterschiede zwischen Flachkanalrohr und Rundrohr
Im Selfio-Haus werden nun die Flachkanal-Lüftungsrohre im Dachgeschoss verlegt. Die Flachkanäle kommen im Haus zum Einsatz, weil sich dort nicht genügend Aufbauhöhe bietet, um die runden Lüftungsrohre zu verwenden. Nachdem wir in der Vergangenheit bereits die Rundrohre in die Betondecke eingegossen haben,kommen nun die Flachkanalrohre zum Einsatz.
Verlegung der Lüftungsrohre: Flachkanal verlegen
Wir verlegen im Selfio-Haus Flachkanalrohre im Dachgeschoss, da wir nicht genügend Aufbauhöhe zur Verfügung haben, um auch hier die runden Rohre unterzubringen, die wir im Erdgeschoss und in der ersten Etage nutzen. Das Dachgeschoss besteht aus 5 Räumen: 3 Kinderzimmer plus Badezimmer sowie Flur. Diese Räume müssen mit Zu- und Abluft versorgt werden.
Zentrale Lüftung: Montage Dachdurchführung für Außenluft & Fortluft
Unsere zentrale Lüftung bringt über das Luftkanalsystem, bestehend aus einem Netz aus Lüftungskanälen, welche Marco bereits verlegt hat, Frischluft (= Außenluft) in die Räume und führt verbrauchte, feuchte oder schadstoffbelastete Luft sowie Gerüche (= Fortluft) ab. Um Außenluft und Fortluft ein- und abführen zu können, benötigen wir Durchlässe, die in die Gebäudehülle eingebracht werden.
Bei unserem Hausprojekt haben wir uns dazu entschieden, Außenluft und Fortluft durch das Dach zu führen. Mittels Dachdurchführung können so die Lüftungsrohre von innen nach außen verlegt werden. Dies geschieht mithilfe spezieller Dachpfannen mit einer Durchführung für das Lüftungsrohr.
Zentrale Lüftung: Lüftungsleitungen / Lüftungsrohre verlängern
Für unsere zentrale Lüftungsanlage haben wir bereits die Lüftungsrohre in die Decke und die Flachkanalrohre im Dachgeschoss verlegt. Danach haben wir die Dachdurchführung für die Außenluft & Fortluft montiert.
Die Lüftungsrohre, die wir in die Decke verlegt haben, wurden durch einen Schacht in die untere Etage geführt, wo die Enden der Rohre ankommen. Diese müssen verlängert werden, da unsere Lüftungsanlage in der Garage stehen wird. Doch bis zur Garage reichen unsere Lüftungsrohre nicht – deshalb verlängern wir diese.
Zentrale Lüftung: Montage der Luftverteiler für Zuluft & Abluft
Bei zentralen Lüftungsanlagen gibt es theoretisch viele Verbindungen im Leitungsnetz, um Zu- und Abluft jeweils zu den dafür vorgesehenen Luftdurchlässen zu leiten. In der Praxis werden diese Knotenpunkte mit Hilfe von Luftverteilern realisiert. Es kommt jeweils ein Verteiler für die Zuluft und die Abluft zum Einsatz. Der Einbau ist unkompliziert, denn bei unserem Haus haben wir für Zu- und Abluft Rohre mit unterschiedlichen Farben verwendet: Grün für die Zuluft und blau für Abluft. Ein Vertauschen von Rohren lässt sich so ausschließen.
Lüftungsgerät Selfio CWL 2-235 anschließen
Für unser Selfio-Haus haben wir uns für das zentrale Lüftungsgerät Selfio CWL-2-235 entschieden. Dieses montieren wir unmittelbar an die Wand, so dass ein guter Kondensatwasserablauf sowie ein Gefälle für das Kondensat gewährleistet ist.
Das Lüftungsgerät Selfio CWL-2-235 verfügt über vier Luftanschlüsse: Zu- und Abluft sowie Fort- und Außenluft. Zu- und Abluft verbinden wir jeweils mit den Verteilern. Fort- und Außenluft hingegen werden mit den Dachdurchführungen verbunden.
Zentrale Lüftung: Inbetriebnahme des Lüftungsgeräts Selfio CWL-2-235
Im Video zeigen wir Euch, wie man das Lüftungsgerät Selfio CWL 2-235 in Betrieb nimmt. Im letzten Video haben wir bereits gezeigt, wie man das Gerät anschließt und haben die Luftdurchlässe und die Verteiler mit dem Lüftungsgerät verbunden. Zuerst steht der Check der Luftfilter und des Wärmetauschers an, bevor Marco die wichtigsten Einstellungen am Gerät vornimmt. Marco führt im Video Schritt für Schritt durch die Einstellungen und nimmt das Gerät in Betrieb.
Installation & Inbetriebnahme zentrales Lüftungsgerät EuroAir 350
Im Video zeigen wir Euch, wie man das zentrale Lüftungsgerät EuroAir 350 von Swentibold installiert und in Betrieb nimmt.
Nach der Installation folgt die Inbetriebnahme. Erster und wichtiger Schritt ist die Sichtprüfung der Filter und des Wärmetauschers im Lüftungsgerät. Welche Schritte hierfür notwendig sind, erfahrt ihr im Video.
Man kann die Inbetriebnahme direkt am Gerät durchführen oder mithilfe eines Laptops. Natürlich stellen wir euch beide Varianten vor.
Einbau & Einstellen der Lüftungsventile für Zu- & Abluft
In der Regel werden Räume, in denen Feuchtigkeit (Bad) oder Gerüche (Küche) entstehen für die Abluft benutzt, um die belastete Luft schnell abzuführen. Viel genutzte Räume wie Wohn- und Schlafzimmer hingegen sollen mit Frischluft versorgt werden. Hier finden die Zuluftventile ihren Platz.
Die Lüftungsventile werden – wie in der Planung angegeben – an den vorgesehenen Stellen installiert und entsprechend der Lüftungsberechnung eingestellt. Dazu wird der Luftvolumenstrom mithilfe eines Luftströmungsmessgeräts, einem Anemometer, gemessen.
Dezentrales Lüftungsgerät inkl. Regelung – Einbau & Montage
Der Einbau von dezentralen Lüftungsgeräten ist spielend einfach. Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich die Geräte ruckzuck installieren oder auch nachrüsten. Dies gelingt in wenigen Schritten.
In unserem Haus haben wir in den beiden Kinderzimmern die dezentralen Lüftungsgeräte SelfAir 40 WS-W mit Superschalldämmung und Wärmerückgewinnung eingebaut. Zudem verwenden wir zur Steuerung der beiden Lüftungsgeräte den Regler Self-Air PP2.