Dezentrale Lüftungsanlage – Wir lüften das Geheimnis guter Luft im ganzen Haus!
Dezentrale Lüftungsanlagen eignen sich optimal für den nachträglichen Einbau in Bestandsgebäuden und sind eine kostengünstige Alternative zu großflächig angelegten und langfristig geplanten Lüftungssystemen.
Besonders im Zuge der energetischen Modernisierung lohnt es sich, über eine kontrollierte Wohnraumlüftung nachzudenken. Insbesondere dann, wenn bei der Modernisierung an der Fassade eine Wärmedämmung und/oder isolierverglaste Fenster angebracht wurden. Denn auch die Verbesserung der Gebäudelüftung ist eine wichtige Maßnahme, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Zudem gibt es tatsächlich noch Bestandsgebäude, in denen einzelne Räume keine Fenster haben. Dazu gehört beispielsweise das Bad oder das Gäste-WC. Hier ist ein Luftaustausch dringend notwendig. Denn nur dadurch werden die entstandene Luftfeuchtigkeit und die verbrauchte Luft nach draußen transportiert.
Was eigentlich eine gute Sache ist, bringt demnach Nachteile mit sich: Schimmelbildungen, erhöhte Luftfeuchtigkeit und miefige Gerüche können die Folgen sein. So wurde vom Gesetzgeber vor einigen Jahren sogar vorgegeben, dass Frischluft auch in fensterlose Räume eindringen kann und ein Luftaustausch vonstattengeht. Diese gültigen Normen und die erhöhten Anforderungen an die Dichtigkeit der Gebäudehülle erschweren also den natürlichen Luftaustausch in den eigenen vier Wänden immens.
Zwar sieht die aktuelle Energieeinsparverordnung einen zwölffachen Luftwechsel pro Tag vor – das hieße alle zwei Stunden jeweils zehn Minuten Stoßlüften! Durchgehend, auch nachts! Aber wer kann und will das schon? Vor allem, weil speziell im Winter dabei noch sehr viel Wärmeenergie verloren geht – was einen großen Widerspruch zu den vorher getroffenen Dämmmaßnahmen darstellt! Die beste Abhilfe verschaffen also Wohnraumlüftungsanlagen, wie z.B. eine dezentrale Lüftungsanlage, die einzelne Räume zuverlässig be- und entlüftet.
Was ist eine dezentrale Lüftungsanlage?
Die dezentrale Lüftungsanlage ist eine von zwei Formen der kontrollierten Wohnraumlüftung. Während das zentrale Lüftungssystem in die thermische Hülle des Hauses eingebaut wird, also auf dem Dachgeschoss oder im Keller, kann eine dezentrale Lüftung, wie es ihr Name schon andeutet, in einzelnen Räumen angebracht werden.
Es gibt zwei Arten, wie dezentrale Lüftungsanlagen funktionieren. Entweder die Lüftungsanlagen arbeiten „im Team“. Das heißt, eine Einheit zieht verbrauchte Abluft aus dem Haus heraus, die anderer saugt frische Zuluft von draußen an. Diese laufen also im Wechselbetrieb. So arbeitet zum Beispiel die Lüftungsanlage Vitovent von Viessmann. Es gibt aber auch die Option, ein Gerät zu installieren, das sozusagen beide Jobs übernimmt und nur an einer Stelle installiert werden muss, wie zum Beispiel das Komfort-Lüftungsgerät ComfoSpot 50 von Zehnder.
Jede dezentrale Lüftungsanlage ist standardgemäß mit einem Außenluftfilter versehen, im Normalfall handelt es sich um einen sogenannten Grobstaubfilter (Klasse G). Man kann sie aber auch mit Klasse F-Filtern ausrüsten lassen. Wer selbst gerne Hand anlegt und weiß, wie es geht, kann die Filter natürlich auch selbst austauschen. Mit diesen Feinfiltern ausgestattet, reduzieren die dezentralen Lüftungen die Pollen- und Feinstaubbelastung deutlich. Das ist besonders für Pollenallergiker ein Riesenvorteil. Mit dem Inkrafttreten der neuen Lüftungsnorm im Jahre 2009 sind dezentrale Lüftungsanlagen mittlerweile Pflicht in fensterlösen Räumen.
Wie funktionieren dezentrale Lüftungen?
Dezentrale Lüftungssysteme arbeiten paarweise. Denn ein effizientester und kontrollierter Luftaustausch findet nur dann statt, wenn die dezentralen Geräte zu zweit verschaltet und installiert werden.
Am effektivsten sind dezentrale Lüftungen also, wenn der erste Lüfter auf Zuluft geschaltet ist und der andere, benachbarte Lüfter sich im Abluftbetrieb befindet. Dazu sind Gleichstrom-Ventilatoren in der Einheit verbaut. Die beiden Luftströme in der Hülse sind hermetisch voneinander abgeriegelt.
Einmal in Betrieb genommen, ändern dezentrale Lüftungssysteme alle paar Minuten regelmäßig ihre Laufrichtung, so dass die im Wärmespeicher aufgenommene Wärme die Zuluft aufheizt und wieder in den Raum zurückzugibt.
Wo werden dezentrale Lüftungsanlagen installiert?
Die Lüfter der dezentralen Anlage werden in die Außenwände des Gebäudes angebracht. Bei Neubauten kann das vorab eingeplant werden, indem man einfach Mauersteine auslässt oder spezielle Wandeinbaublöcke nutzt, die später als Öffnung für die dezentrale Anlage dienen.
Werden Häuser jedoch nachträglich saniert und mit dezentralen Lüftungen versehen, werden die Außenwände des Hauses mit einem Kernlochbohrer ausgehöhlt. Die dort entstandenen runden Durchlässe versieht man anschließend mit einer Wandeinbauhülse, in die die Lüftungsanlage eingesetzt wird.
Nach außen hin wird die Hülse mit einer Wetterschutzhaube versiegelt, nach innen mit einer Innenblende. Nun kann die Zuluft gereinigt und gewärmt in das Haus strömen.
Neben der Wandeinbauhülse für die Zuluft wird eine weitere benötigt, um die Abluft aus dem Gebäude zu entfernen. Hierbei ist es nicht zwingend notwendig, dass beide Lüftungsanlagen in ein und demselben Raum sein müssen. Normalerweise reichen Überstromöffnungen aus, also z.B. ein Türspalt, durch den die Luft zieht, um die sogenannte Querlüftung zu erreichen.
Ein dezentrales Lüftungsgerät muss an die Spannungsversorgung des Hauses angeschlossen werden. Ein Bedienelement für die Anlage wird in die Fassade eingebaut.
Wie viel kosten dezentrale Lüftungsanlagen?
Einzelne dezentrale Lüftungssysteme können Sie schon für 208 Euro bekommen, im Selfio-Shop finden Sie neben Einzelgeräten auch Komplett-Sets von dezentralen Lüftungssystemen, die preislich zwischen 660 und 1.200 Euro liegen.
Hier kann man entscheiden, ob man seine dezentrale Lüftungseinheit noch optional um Steuerungszubehör erweitern möchte, wie zum Beispiel um eine Feuchte-Sensorplatine.Mit diesen Sensoren kann man die Luftmenge anhand der gemessenen relativen Luftfeuchte in der Abluft anpassen. Diese Sensoren können steckerfertig ins Lüftungsgerät eingesetzt werden.
Welche Vorteile haben dezentrale Lüftungssysteme?
Dezentrale Lüftungsanlagen haben mehrere entscheidende Vorteile: Durch die Wärmerückgewinnung kann man einen Großteil der Heizkosten sparen. Mit modernen Systemen zur Wohnraumlüftung sparen Sie mindestens ein Viertel der gesamten Heizenergie ein.
Dezentrale Lüftungseinheiten sind außderdem ideal geeignet für den nachträglichen Einbau in einzelne Räume, wenn im Gebäude ansonsten kein weiterer Bedarf besteht, insbesondere für Küche, Bad und Toilette.
Ebenfalls wird bei dieser Art der kontrollierten Wohnraumlüftung die Luftbewegung im Gebäude, also der Durchzug, verringert, da die Zuluft fortwährend eingebracht wird und so die Luftgeschwindigkeiten relativ gering bleibt.
Die Luftfeuchtigkeit, die durch Duschen, Kochen aber auch durch die bloße Anwesenheit des Menschen entsteht, wird durch eine kontrollierte, dezentrale Wohnraumlüftung kontinuierlich aus dem Wohnraum abgeführt und in einem angenehmen Bereich zwischen 35 - 65 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit gehalten.
Durch die integrierten Filter wird die Luftqualität verbessert. Pollen, Schmutzpartikeln oder Staub haben kaum noch eine Chance, in Ihre Wohnung zu gelangen.
Einen weiteren Vorteil bieten die dezentralen Lüftungen bei einer lauten Außenumgebung, z.B. wenn man an einer vielbefahrenen Straße wohnt. Mit der dezentralen Lüftungsanlage können die Fenster auch durchgehend geschlossen bleiben, der Luftaustausch findet trotzdem statt – bei Tag und bei Nacht.
Auch für Vermieter und Hausbesitzer sind dezentrale Lüftungen sinnvoll. Durch zukunftsorientierte Energieeffizienz wird der Wert Ihrer Immobilie gesteigert, genauso wie der Wert durch Vermeidung von Schäden am Gebäude nicht vermindert wird.
Was für Nachteile haben dezentrale Lüftungen?
Im Prinzip lässt sich ein Gebäude recht schnell mit einer dezentralen Lüftungsanlage nachrüsten. Bei vorher geplanten Neubauten macht eine zentrale Lüftungsanlage aber mehr Sinn für die Langzeitnutzung.
Zwar fallen die dezentralen Lüftungsanlagen, sobald sie installiert wurden, kaum ins Auge. Dennoch sind das Bohren in die Außenhülse und die Installation des Unterputzgerätes aufwendig und nicht für Laien geeignet. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte für eine Kernbohrung also besser einen Handwerker beauftragen.
Auch sind nicht alle dezentralen Lüftungsgeräte mit Feuchterückgewinnung ausgestattet. Falls dies der Fall sein sollte, könnte die Luftfeuchtigkeit unter die als angenehm empfundenen Werte zwischen 30 und 65 Prozent sinken. Daher empfehlen wir Ihnen eine dezentrale Lüftungsanlage mit Feuchterückgewinnung, sodass die Raumluft nicht zu trocken werden kann.
Kritische Stimmen meinen, dass die dezentralen Lüftungen die Wohnraumluft bakteriell verunreinigen würden, so wie man es vielleicht auch von einer Klimaanlage im Auto kennt.
Dabei tritt solch eine Verschmutzung nur dann auf, wenn die Lüftungsanlagen nicht regelmäßig gewartet beziehungsweise die Luftfilter nicht gereinigt oder ausgetauscht werden. Hier muss man also Wartungskosten in Kauf nehmen. Diese Kosten kann man natürlich auch umgehen, wenn man selbst die Filter austauscht.
Diese Faktoren sollte man also im Hinterkopf behalten, wenn man mit dem Gedanken spielt, sich für eine dezentrale Lüftung zu entscheiden.
Fazit
Alles in allem ist eine dezentrale Lüftungsanlage eine wirklich sinnvolle Investition für Mensch, Natur und Gebäude.
Wenn Sie also drüber nachdenken, Ihre Wohnung oder Ihr Gewerbegebäude mit dezentralen Lüftungsanlagen aus- oder nachzurüsten, können Sie langfristig viel Geld und Energie sparen. Gleichzeitig sollten Sie bedenken, dass der Einbau ein wenig handwerkliches Geschick erfordert.
Der Vorteil an den Selfio-Angeboten: Alle bei uns verkauften dezentralen Lüftungssets lassen sich do it yourself in wenigen Arbeitsschritten selbst in die Wohnung einbauen.
Weitere interessante Informationen rund um das Thema Lüftung finden Sie in unserem Ratgeber.